S. E. Hinton – The Outsiders

 

“They grew up on the outside of society. They weren’t looking for a fight. They were looking to belong.”

“Get smart and nothing can touch you.”

Ponyboy (14), der wirklich so heißt, lebt zusammen mit seinen beiden Brüdern. Ihre Eltern sind gestorben und das einzige, was den Brüdern Halt gibt, ist ihre Zugehörigkeit zur Straßenbande der “Greasers”. Sie sind verfeindet mit einer Bande, die sich “Socs” nennt und deren Mitglieder aus besseren Verhältnissen kommen. Als ein Greaser einen Soc tötet, gerät alles aus den Fugen und Ponyboys Welt droht in sich zusammen zu brechen.

“The Outsiders” ist ein weiteres Buch, das ich im Rahmen der Rory Gilmore Reading Challenge gelesen habe und wieder einmal ist es ein Buch, bei dem mir die eindeutige Meinung schwer fällt.

Der Plot ist – zugegebenermaßen – etwas dünn und teilweise doch unrealistisch. Viele Entscheidungen der Charaktere waren für mich schlecht nachvollziehbar, was aber vielleicht auch an den Charakteren selbst liegt: Teenager, die aus schlechtem Hause kommen, um die sich keiner kümmert, alle eben irgendwie ziemlich ähnlich in ihrer Historie, aber andererseits alle auch durch ihre Attitüde relativ authentisch in ihren Rollen. Vermutlich waren wir alle als Teenager ein wenig naiv, verblendet und irrational. Vermutlich denken wir das selbe über unser heutiges selbst in 10 Jahren.

Essentieller Bestandteil des Plots ist die Gang-Rivalität zwischen den Greasers und den Socs, die meiner Meinung nach ein bisschen zu schwarz und weiß, außerdem ein bisschen zu stereotyp dargestellt wurde. Arm gegen reich, Beliebte gegen Außenseiter, verhätschelt gegen selbstständig. Da fehlte mir eine alternative Betrachtung, aber vermutlich liegt auch das an der Wahl des Erzählers, den ein 14-jähriger Junge verkörpert.

Was mit allerdings gefallen hat ist das “feeling” beim Lesen und in diesem Fall boxt das einiges an verlorenen Sternen wieder raus. Ich wurde zurückversetzt in meine eigene Jugend, die zwar nicht von Gang-Rivalität, aber vom selben Gefühl nicht verstanden zu werden, geprägt war. Als Jugendlicher fühlt man sich oft allein gelassen, verstanden nur von den eigenen Freunden, man denkt alles schon erlebt zu haben – das habe ich in The Outsiders wiederentdeckt. Auch Vorurteile, Geläster und Cliquen-Zugehörigkeit waren in meiner Schulzeit ein Thema. Meine Freude an The Outsiders ist also in diesem Fall höchst subjektiv und eher meinen persönlichen Erfahrungen geschuldet.

S. E. Hinton war erst 19 als The Outsiders erschien und das merkt man deutlich, sowohl im positiven als auch im negativen Sinn. Sehr positiv ist die enorme Nähe zu den Figuren. Ponyboy ist ein wahnsinnig authentisch geschriebener 14-jähriger und erinnerte mich sehr an mich selbst in dem Alter. Oft musste ich über seine Äußerungen schmunzeln, denn seine Einstellung zu so vielen Dingen kam mir nur all zu bekannt vor.

Gelitten unter ihrer mangelnden Erfahrung hat meiner Meinung nach die Erzählweise. Das Buch zog doch sehr schnell an mir vorbei, teilweise sprang die Handlung förmlich vorwärts und ein bisschen gemütlichkeit und Detail hätte der Geschichte bestimmt nicht geschadet. Andererseits muss ich sagen, dass dies ganz gut zum Erzähler passt. Ein 14-jähriger erzählt in der Regel nicht wie ein Hemingway und das ist okay so.

Insgesamt hat mir das Buch trotz ein paar Mängeln beim Lesen gut gefallen und mit nur 180 Seiten definitiv etwas, das sich zu lesen lohnt.


The Outsiders | S. E. Hinton | Speak Platinum Edition | 180 Seiten
ISBN: 9780142407332 | 6,99€


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